geboren 1951 in Hornberg, Schwarzwald, studierte Medizin und arbeitete als Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie bis 1993, studierte von 1981 bis 1986 an der Kunstakademie Düsseldorf Freie Kunst und war Meisterschüler bei Erwin Heerich.
1984 Gründung des Kunstprojekts UNART, Essen. Neben zahlreichen Lehraufträgen an den Kunstakademien Düsseldorf, Saarbrücken, Chengdu, Hue und Ho Chi Minh-City war Paul Schwer 2007 – 2012 und 2016 als Gastdozent und Professor an der KA Münster tätig.
Stipendien erhielt er:
1995 Cité des Arts, Paris, FR,
2004 Bremerhaven Stipendium
2005 / 2006 Artist in Residence, Degussa-China, Shanghai, CN
2009 Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds, Bonn
2015 Arbeitsstipendium der Kunststiftung NRW für Istanbul
2022 und 2023 Neustart-Kultur Stipendium der Stiftung Kunstfonds, Bonn.
Plastische Arbeiten und raumbezogene Licht-Installationen bestimmen das Werk des Künstlers. Dabei ist die Malerei, wenn nicht als Ausgangspunkt dann aber immer als ein fester Bestandteil seiner Arbeiten zu finden.Meist sind es farbig bedruckte und bemalte PET-Platten, verformt oder glatt belassen, die im Lichtkegel der Farbe zu räumlicher Entfaltung verhelfen und die Formen aufzulösen scheinen. Arbeiten der letzten Jahre sind häufig als Sound-Licht Installationen konzipiert. Sie erscheinen wie Experimente mit Farbe, Licht, Form, Material und Ton.
Im KunstBüdchen ist es das „interaktive Schaufenster“, denn Licht und Sound werden über einen Bewegungsmelder durch die Passanten aktiviert – und dann ist die Assoziation des Betrachters gefragt.
Seine Werke sind in zahlreichen Museen und Sammlungen sowie im öffentlichen Raum im In- und Ausland vertreten. Paul Schwer lebt und arbeitet in Ratingen und Düsseldorf.
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Zu erleben ist eine interaktive Installation, die Bezug nimmt auf die Örtlichkeit im Zentrum von Lintorf mit einer Vielzahl von umliegenden Geschäften und seinen Schaufensteranlagen. Die Auslagen, die dort zu sehen sind, richten sich an den Passanten und möchten sein Interesse für die angebotenen Produkte wecken.
Und genau hier setzt die Arbeit des in Ratingen und Düsseldorf lebenden und arbeitenden Künstlers Paul Schwer im KunstBüdchen an. Über die großen Schaufenster des kleinen Ausstellungsraums wendet sich die Installation an die Vorbeigehenden und spielt mit deren Interesse und Neugier.
Wird der Passant zum aktiven Betrachter, so löst er geschaltet über einen Bewegungsmelder Sound und Licht im Büdchen aus. Zu hören sind Geräusche zusammengestellt nach dem Zufallsprinzip, die beispielsweise an Verkehrsunfälle oder an zerbrechendes Glas erinnern. Zu sehen sind riesige Schattenwürfe auf den Wänden des Büdchens, die durch das Einschalten von zwei Strahlern entstehen.
Die Schatten stammen von einer quer im Raum stehenden Installation, die wie ein nach vorne kippendes riesiges Regal für etwas Unbehagen sorgt.
Es ist ein Gestell aus Metall, das stufig aufgebaut vom Boden bis zur Decke gespannt und mit farbig bedruckten und bemalten Plexiglasplatten belegt ist. „Verunfallte“, fließende in das Gestell eingelassene Plexiglasobjekte sowie scheinbar heruntergefallene weitere Objekte runden die Gesamtkomposition ab.
In einem weiteren Schritt soll ab Ende Februar die Sound-Lichtinstallation um Beiträge als Videoclips aufgenommen von Passanten und Besucher erweitert werden. Diese veränderte Konstellation wird als neues akustisches Archiv am Mittwoch, 22. Februar 2023 um 18 Uhr im Büdchen vorgestellt.