geboren 1961 in Barßel i. O., studierte in den 80er Jahren an den Kunstakademien Münster und Düsseldorf bei Ulrich Erben und Nam June Paik, bei dem sie als Meisterschülerin 1992 ihr Studium abschloss. Das anschließende Postgraduiertenstudium im Fach Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien in Köln beendete sie 1997 mit dem Diplom.
Seit 1992 arbeitet Gudrun Teich als Cutterin u.a. für Vox, WDR, CBC und die Deutsche Welle. Neben zahlreichen Lehraufträgen seit 1999 an unterschiedlichen Hochschulen, Akademien und Universitäten, ist die Künstlerin mit eigenen Arbeiten an überaus vielen Ausstellungen, Videofestivals und Projekten im In- und Ausland beteiligt, darunter in Köln, Münster, Bonn, Berlin, Düsseldorf, Kassel (Dokumenta X), Seoul/Südkorea, New York/USA, Ontario/Canada und im Museum Ratingen „In vollen Zügen“.
Ihr Themenspektrum reicht von dokumentarisch geprägten Arbeiten über Themen zur Mobilität und Urbanität bis hin zu gesellschaftskritischen Fragestellungen. Wichtigstes Stilmittel sind die unterschiedlichen Schnitttechniken, die ihre Arbeiten mal in schneller Folge, mal als kollagenhaft übereinandergelegte Szenerien oder auch als schablonenhafte Figuren in lockerer Folge im Loop zeigen. Sie sind nicht nur charakteristisch, sondern transportieren und verdeutlichen darüber hinaus die eigentliche Aussage ihrer Videoarbeiten.
Arbeiten der Künstlerin sind in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.
Gudrun Teich lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Weitere Informationen unter: www.gudrunteich.de
Arbeiten des Künstlers im Webshop.
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Die Ausstellung, die am 24. November 2023 im KunstBüdchen eröffnet wurde, zeigt eine Videoinstallation der Düsseldorfer Künstlerin Gudrun Teich. Man schaut nicht wie gewohnt dem Büdchen-Konzept als Ausstellungsvitrine folgend durch die großen Schaufenster ins Innere des Ausstellungsraums, um dort die Kunst zu betrachten. Der Blick hinein bleibt verwehrt, denn die Fenster sind mit einer Projektionsfolie hinterlegt, auf der bei Dunkelheit die Videoarbeit der Künstlerin auch aus größerer Entfernung zu sehen ist. Damit ist der Ort der künstlerischen Aktion auf die Außenhaut des Gebäudes verlegt. Analog dazu stehen im Mittelpunkt der Arbeit, die speziell für diesen Ausstellungsort in Lintorf entwickelt wurde, die im Außen stehenden Betrachtenden selbst. Unter dem Titel „SchauLust“ thematisiert die Künstlerin die Frage, wie das KunstBüdchen als Ausstellungsort im Zentrum Lintorfs wahrgenommen wird und untersucht mit filmischen Mitteln die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Besucher*innen. Die vor einem Bluescreen einzeln und in kleinen Gruppen aufgenommenen Personen arrangiert Gudrun Teich zu einer sich kontinuierlich bewegenden Menge, die keinen Raum und kein Durchkommen ermöglicht. Diese eindrucksvoll bewegte Dichte erreicht sie mit etwa 40 übereinanderliegenden Layern, die es ihr erlauben die Figuren in der gewünschten Form zusammenzusetzen. Die verwendeten Schnitttechniken werden dabei zum charakteristischen Gestaltungselement und lassen das Kollagenhafte der Szenerie hervortreten. Die realistische Darstellung erhält damit einen Moment des Unwirklichen. Die Betrachtenden der Installation erahnen die Situation: Das Büdchen selbst ist leer und die Menschen im Bild schauen ins Nichts. Es ist die Lust zu schauen, Neues zu entdecken, und es ist die Neugierde und die Freude darüber. Die Kunst ihrerseits möchte und muss gesehen werden, braucht die Auseinandersetzung, möchte aufmerksam machen und bewundert werden. All das führt uns die Videoinstallation von Gudrun Teich vor. Wie wäre es, wenn sich die Menschen vor dem Büdchen, das von Anbeginn ein Ort der Kommunikation war, tatsächlich so drängen wie uns die Künstlerin mit ihrer Installation suggeriert? | ||